Am 8. Oktober 2015 reichten die Junge Alternative Zug und die Jungsozialisten Zug die Gesetzesinitiative „für bezahlbaren Wohnraum“ ein. Die Initiative mit dem verführerischen Titel fand auch in weiten bürgerlichen Kreisen Unterstützung. Erstens ist die Lage auf dem Wohnungsmarkt im Kanton Zug tatsächlich angespannt. Und zweitens: Wer ist schon ernsthaft gegen bezahlbare Wohnungen. Allerdings verfügt der Kanton bereits über Instrumente zur Wohnbauförderung. Die Initiative hatte verlangt, dass bis in 20 Jahren mindestens 20 Prozent des Wohnungsbestandes nach den Grundsätzen des preisgünstigen Wohnungsbaus vermietet werden. Dazu hätte die öffentliche Hand massiv in den Markt eingreifen müssen. Parallel wäre die Bürokratie zur Kontrolle stark gestiegen.
Ein überparteiliches Komitee aus Wirtschaftsverbänden und den Parteien CVP, FDP, GLP und SVP hat die Mediatrix AG mit der Leitung der Kampagne gegen die Initiative beauftragt. Mit Erfolg. Dank einer gewieften Strategie in der sehr emotional geführten Abstimmung ist es gelungen, die Mehrheit der Zugerinnen und Zuger zu überzeugen, dass die Initiative der falsche Weg ist. Mit knapp 66 Prozent haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des Kantons die Initiative im Mai 2017 abgelehnt